28.06.2023

25 Jahre Q10-Innovationskraft und jede Menge Zukunftsmusik

Q10 Forschung | Expert*inneninterview

Neues zu entdecken, Zusammenhänge herzustellen und die Chance, das Leben von Menschen zu verbessern – das treibt viele Forscher*innen ein Leben lang an. Zu ihnen gehören auch Dr. Thomas Blatt, Principal Scientist Skin Biology, und Dr. Julia Weise, Leiterin eines Labors im Bereich Biological Testing. Das Thema Hautalterung und die Frage, ob sich die biologische Uhr sichtbar zurückdrehen lässt, hat es beiden angetan. Q10 spielt dabei eine wichtige Rolle. Seit 25 Jahren setzt Beiersdorf das körpereigene Coenzym in Hautpflegeprodukten ein und wurde damit einmal mehr zum Pionier. Im Interview geben die Wissenschaftler*innen Einblicke in die Erfolge der Q10-Hautforschung und jüngste Erkenntnisse:

Ein viertel Jahrhundert Q10-Innovationskraft: Was bedeutet das für Beiersdorf?

Thomas: Entdeckt wurde das Coenzym schon 1957, aber Beiersdorf Wissenschaftler*innen gehörten in den 1990er Jahren zu den Ersten, die sich mit den Effekten von Q10 in Hautzellen beschäftigten. Eine solche Pionierarbeit ist immer etwas Besonderes. Das gilt umso mehr, wenn Forschung in konkrete Anwendungen mündet. 1998 war NIVEA die erste Marke, die ein Q10 Hautpflegeprodukt in den Massenmarkt eingeführt hat. Heute sind wir stolz auf über 25 Jahre intensive Q10-Forschung, unsere hohe Reputation in der Fachwelt und natürlich auf eine Vielzahl hochwirksamer Anti-Aging-Produkte.

Was ist Q10 eigentlich und welche Rolle spielt es in unserem Körper?

Julia: Das Coenzym Q10 befindet sich in jeder einzelnen Zelle und ist für unser Leben essentiell, um Nährstoffe und Sauerstoff in wertvolle Energie umzuwandeln. Mit dem Blick auf die Haut, fungiert es außerdem als starkes Antioxidans. Als solches ist Q10 in der Lage, freie Radikale, die unsere Hautzellen schädigen und die Haut vorzeitig altern lassen, zu neutralisieren. Doch mittlerweile wissen wir, dass der Gehalt von Q10 in den Zellen mit den Jahren abnimmt. An diesem Punkt setzen wir an. Wir wollen die Zusammenhänge genau verstehen, um der Haut in Form von Pflegeprodukten wieder Q10 zur Verfügung zu stellen und die Selbsthilfeprozesse auf Trab zu halten.

Und damit seid ihr offenbar erfolgreich.

Julia: Ja, mittlerweile verfügen wir über eine ganze Formelplattform und Kombinationen mit anderen Wirkstoffen, die im Zusammenspiel besonders effektiv sind, beispielsweise Vitamin C und Kreatin. In unserer jüngsten Innovation kombinieren wir reines Q10 mit sogenannten Bioxifill® Peptiden. Die hautfreundliche und leistungsstarke Kombination hilft, selbst hartnäckige Falten in empfindlichen Gesichtspartien zu verbessern.

Solche Erfolge leben auch vom wissenschaftlichen Austausch: Wer sind für euch wichtige Partner*innen in der Q10-Forschung?

Thomas: Von zentraler Bedeutung ist die 1997 gegründete International Coenzyme Q10 Association, kurz ICQA, mit der wir von Anfang an assoziiert sind und zum engen Expert*innenkreis gehören. In der Forschungsgesellschaft bündeln und teilen Fachleute aus der ganzen Welt ihre neuesten Erkenntnisse, Daten sowie Expertise über Disziplinen und Forschungsfelder hinweg.

Aus diesem Kreis heraus kooperieren wir zum Beispiel mit Luca Tiano, Professor an der Universität Ancona und Vorstandsmitglied der ICQA. Den Beweis, dass ein Q10 Verlust die Hautzellen biologisch altern lässt, hat unser Team zusammen mit ihm und seinen Wissenschaftler*innen erbracht. Dies trägt ursächlich zur Hautalterung bei und schwächt gleichzeitig das Bindegewebe.  

Julia: Wo wir Schlüsselfunktionen genau verstehen, können wir ansetzen und dazu beitragen, die Vitalität der Hautzellen gezielt zu verbessern. In dem von Thomas genannten Fall gelang uns an einem Zellmodell auch der Nachweis, dass sich die Hautzellen verjüngen lassen, indem wir das Q10-Defizit wieder auffüllen. Dass das Q10 tatsächlich am Ort seiner Bestimmung ankommt, haben wir 2022 gemeinsam mit dem Forschungszentrum DESY, der Universität Hamburg und dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) bildlich untermauert. Mit der Technologie der Röntgenfluoreszenz-Bildgebung gelang es erstmals, die zelluläre Aufnahme von zugegebenem Q10 in Hautzellen sichtbar zu machen und den Weg des Coenzyms abzubilden. Wissenschaftlich war dies eine kleine Sensation. Auch andere Disziplinen können darauf aufbauen, unter anderem für Krebs-, Parkinson- oder Diabetestherapien.

Wo führt uns der Fortschritt in der Anti-Aging-Pflege aus eurer Sicht hin und welches Potenzial bietet Q10?

Thomas: In Verbindung mit dem Thema Hautalterung gibt es immer die Hoffnung auf einen Durchbruch auf dem Weg zur ewigen Jugend. Dabei werfen neue Forschungserkenntnisse auch immer wieder neue Fragen auf. Dies ist ein Zeichen dafür, dass moderne Entwicklungen der Anfang einer völlig neuen Ära sein können. Wir versuchen das Stoffwechselgeschehen der Haut immer besser zu verstehen und finden oft das Unerwartete heraus. Das macht Forschung so spannend und interessant.

Wer die Haut sanft und tiefenwirksam pflegen möchte, muss sie zunächst sehr genau verstehen. Und das tun wir – Tag für Tag ein Stück mehr, und unterstützen die Haut immer besser darin, ihre natürlichen Funktionen zu erfüllen – auch im Alter. Dabei bleibt das Coenzym Q10 immer relevant, denn es ist nach wie vor nicht vollständig erforscht. Ich bin davon überzeugt, dass da noch viel Musik drin ist.

Julia: Was mich am meisten fasziniert, ist die Tatsache, dass man mit Q10 nicht nur der Hautalterung entgegenwirken kann. Weil das Coenzym zu etwa 95 Prozent der gesamten Energieproduktion unseres Körpers beiträgt, bietet es Ansatzpunkte für ganzheitliches Wohlbefinden. Das macht die Forschung besonders und lässt Raum für neue, spannende Projekte.

 

Beiersdorf Eingang

Über die Autorin: Kathrin Erbar

Kathrin Erbar

Kathrin nimmt uns mit auf eine Reise in das faszinierende Feld der Forschung und Entwicklung bei Beiersdorf. Bevor sie sich mit der DNA von Beiersdorf beschäftigte, war sie für die Kommunikation zu Themen rund um HR zuständig, darunter Diversity, Führung oder New Work. Davor hatte sie sich ganz den Zahlen verschrieben und war mehrere Jahre lang für die Finanzkommunikation bei Beiersdorf verantwortlich.