Meilensteine

Die Geschichte der heutigen Beiersdorf AG beginnt in einer kleinen Apotheke nahe der Hauptkirche Sankt Michaelis – dem berühmten Hamburger „Michel“. Hier erfindet Paul C. Beiersdorf 1882 die gestrichenen Pflaster und legt damit den Grundstein für den Unternehmenserfolg. In den Jahrzehnten danach entwickelt sich Beiersdorf mit Marken wie NIVEA, Eucerin, Hansaplast und Labello zu einem weltweit erfolgreichen Konsumgüterunternehmen.

Klicken Sie sich im Zeitstrahl durch die Meilensteine aus rund 140 Jahren Unternehmensgeschichte.

  • 1880

    •  

      Der 1836 in Brandenburg geborene Apotheker Paul C. Beiersdorf gründet das noch heute nach ihm benannte Unternehmen. Der approbierte Pharmazeut ließ sich erst zwei Jahre zuvor in Hamburg nieder.


       

       

       

      Als „Geburtsurkunde“ des Unternehmens gilt die Patentschrift mit der Nummer 20057 für die „Herstellung von gestrichenen Pflastern“. Paul C. Beiersdorf erhält diese am 28. März 1882 vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin.


       

       

       

      Auf der Grundlage seines Patents stellt Paul C. Beiersdorf in seiner Apotheke mit eigenem Laboratorium Heilpflaster aus der Masse des Guttapercha-Baums her und legt damit den Grundstein für die moderne Pflastertechnologie.


       

       

    •  

      Die Guttapercha Pflaster verkauften sich so gut, dass Beiersdorf sich von der Apotheke in der Mühlenstraße trennte. Er zog mit seiner Familie von Hamburg ins benachbarte Altona und gründete dort sein „Laboratorium dermatotherapeutischer Präparate“.


       

       

    1890

    •  

      Der Apotheker und Geschäftsmann Dr. Oscar Troplowitz übernimmt die in Hamburg-Altona ansässige Firma von Paul C. Beiersdorf. Troplowitz modernisiert die Produktionsabläufe, knüpft erste internationale Kontakte und baut das Geschäft erheblich aus.


       

       

    •  

      Dr. Oscar Troplowitz feiert mit Architekt und Angestellten Richtfest für die neue Produktionsstätte in Hamburg-Eimsbüttel. In den folgenden Jahrzehnten wird das Grundstück sukzessive erweitert. Es ist noch heute Sitz der Firmenzentrale.


       

       

    •  

      Beginn des globalen Erfolges: Die erste internationale Kooperationsvereinbarung mit dem New Yorker Handelsunternehmen Lehn & Fink ebnet den Weg zu Geschäftsbeziehungen mit den USA.


       

       

  • 1900

    •  

      Eucerit („das schöne Wachs“) wird zum Patent angemeldet. Der Emulgator wird aus dem Wollwachs von Schafen gewonnen und bildet die Grundlage für Eucerin und später für die NIVEA Creme.


       

       

    •  

      Beiersdorf richtet in der Idol Lane in London eine eigene Geschäftsstelle ein, die als Zwischenlager für Lieferungen nach Großbritannien dient. Die Umsätze steigen in den Folgejahren kontinuierlich.


       

       

    •  

      Die Labello Lippenpomade kommt auf den Markt. Der Pflegestift in der neuartigen Schiebehülse wird schnell zu einem internationalen Erfolg und zu einem Synonym für Lippenpflegeprodukte.


       

       

    1910

    •  

      Der Name der Hautcreme leitet sich von dem lateinischen Wort „nix, nivis“ für „Schnee“ ab. NIVEA war bereits seit 1905 markenrechtlich geschützt.


       

       

    •  

      Mittlerweile unterhält das Unternehmen Geschäftsbeziehungen in 34 Länder. Durch die weltweite Beliebtheit der Beiersdorf Produkte wird beinahe die Hälfte des Umsatzes im Ausland erzielt.


       

       

       

      Aufgrund des profitablen Geschäftes im Nachbarland wird am 23. Januar 1914 in Wien eine eigene Niederlassung als Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. In Folge des Ersten Weltkrieges konnte die Geschäftstätigkeit erst 1923 aufgenommen werden.


       

       

    •  

      Nach dem Tod von Dr. Oscar Troplowitz und seines Schwagers und Mitgesellschafters Dr. Otto Hanns Mankiewicz wird die Rechtsform von Beiersdorf mehrfach geändert. Am 1. Juni 1922 wird schließlich die Aktiengesellschaft P. Beiersdorf & Co. AG gegründet.


       

       

    1920

    •  

      An der New Yorker Hudson Street gründet Beiersdorf die erste Tochtergesellschaft auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die P. Beiersdorf & Co. Inc. lässt ihre Produkte von Lizenzpartnern vor Ort herstellen.


       

       

    •  

      Beiersdorf wird am 01.06.1922 eine Aktiengesellschaft. Dr. Willy Jacobsohn (siehe Bild) übernimmt den Vorsitz des fünfköpfigen Vorstandes und sollte das Unternehmen die nächsten zehn Jahre prägen. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wird Dr. Carl Melchior berufen.


       

       

       

      Hansaplast kommt auf den Markt und revolutioniert die Wundversorgung: Denn als erstes Pflaster mit Mullauflage ist es auch für die Versorgung offener Wunden geeignet. Das Pflaster basiert auf dem Zinkoxid-Pflaster Leukoplast, das Dr. Oscar Troplowitz bereits 1901 erfunden hat.


       

       

    •  

      In der Unternehmenszentrale in Hamburg sind mittlerweile über 500 Mitarbeitende beschäftigt. Die Zahl sollte in den folgenden Jahren weiter anwachsen und sich bis 1933 verdreifachen.


       

       

    •  

      NIVEA bekommt ein neues Design. Um den sozialen Veränderungen der 1920er Jahre Rechnung zu tragen, wird das NIVEA Markenimage komplett neugestaltet. Die blaue Dose ist geboren …


       

       

       

      … und die Werbestrategie wird gleich mitgeändert: Freizeit, Sport und Natur stehen fortan bei NIVEA im Mittelpunkt. Die Reklame sollte Klarheit und Vertrauen, Ehrlichkeit und Verantwortung ausstrahlen.


       

       

    •  

      Die ersten Aktien von Beiersdorf werden an der Hamburger Börse gehandelt. Inzwischen unterhält das Unternehmen mehr als 20 Produktionsstätten auf der ganzen Welt, unter anderem in New York, Sydney und Rio de Janeiro.


       

       

    1930

    •  

      Beiersdorf feiert sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Am 24. März versammelt sich die gesamte Hamburger Belegschaft im Fabrikhof. Weltweit beschäftigt das Unternehmen nun über 1.400 Mitarbeitende. 


       

       

    •  

      Der jüdische Teil des Vorstandes tritt unter dem Druck der an die Macht gekommenen Nationalsozialisten zurück. Unter der Leitung von Carl Claussen (sitzend, 2.v.r.) gelingt es dem Beiersdorf Vorstand, das Unternehmen durch die schwierige Zeit des Nazi-Regimes zu führen.


       

       

       

      Im argentinischen Buenos Aires eröffnet die erste Beiersdorf Tochtergesellschaft auf dem südamerikanischen Kontinent. Die „Beiersdorf Sociedad de Responsibilidad Limitada“ produziert zunächst Pflaster und die Zahnpasta Pebeco für den lateinamerikanischen Markt.


       

       

    •  

      Elly Heuss-Knapp, Ehefrau des ersten deutschen Bundespräsidenten, entwirft als freie Mitarbeiterin wichtige Elemente der NIVEA Werbung, vor allem für Kino und Hörfunk. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist sie weiter für Beiersdorf tätig. Zu sehen ist der Werbefilm „Weiß in blau“ von 1936.


       

       

    •  

      Einführung von tesa als Dachmarke für technische Klebebänder. Das erste innovative Produkt ist ein durchsichtiger Klebefilm, der später unter dem Namen tesafilm weltbekannt werden wird.


       

       

    1940

    •  

      Bei den Luftangriffen auf Hamburg werden die Produktionsstätten sowie die Verwaltungsgebäude stark beschädigt. Während des Krieges werden zudem die meisten Beiersdorf Tochtergesellschaften in den Ländern, mit denen sich Deutschland im Krieg befindet, enteignet. Dort verliert Beiersdorf auch die NIVEA Markenrechte. Nach Kriegsende beginnt Beiersdorf mit dem Rückkauf dieser Rechte.


       

       

    •  

      Im Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland erwirtschaftet Beiersdorf einen Umsatz von 30 Millionen DM. Es stehen wieder genügend Rohstoffe zur Verfügung, um die Nachfrage nach den Produkten komplett zu erfüllen.


       

       

    1950

    •  

      Markteinführung von Ph5 Eucerin. Diese innovative Salbe stellt die Bedeutung eines intakten natürlichen Säureschutzmantels für die Gesundheit der Haut in den Mittelpunkt. Sie bildet die Grundlage für die Dermokosmetikmarke Eucerin.


       

       

    •  

      Beiersdorf führt die erste desodorierende Seife ein, die gezielt das Wachstum schweißzersetzender Bakterien hemmt. Die Bezeichnung des Wirkstoffs B32 inspiriert den langjährigen Werbeleiter von Beiersdorf Juan Gregorio Clausen zu dem eingängigen Produktnamen 8x4.


       

       

    •  

      Geburt einer Designikone: die NIVEA Dose bekommt ihren bis heute charakteristischen „Creme“ Schriftzug. Durch das Verschwinden von Anwendungshinweisen wie „Zur Hautpflege“ rücken Marke und Produktname in den Mittelpunkt des Dosendeckels.


       

       

    1960

    •  

      NIVEA milk kommt auf den Markt – die flüssige NIVEA Creme als Öl-in-Wasser-Emulsion für die Pflege des gesamten Körpers ist von Anfang an ein internationaler Erfolg. Zahlreiche Tochtergesellschaften und Lizenznehmer erweitern das internationale Geschäft im Verlauf der 1960er Jahre.


       

       

    1970

    •  

      Erstmalig steigt die Mitarbeitendenzahl bei Beiersdorf auf über 10.000. Grund hierfür ist das internationale Wachstum: knapp die Hälfte der Belegschaft ist in internationalen Tochtergesellschaften aktiv.


       

       

    •  

      Die Beiersdorf AG erhält ein neues Firmenzeichen. Das Logo, die Schrifttype und die Markenfarben werden erstmals in einem Corporate-Design-Handbuch weltweit zusammengefasst und vereinheitlicht.


       

       

    1980

    •  

      Im Rahmen der Sortimentserweiterung bei NIVEA kommen spezielle Produkte zur Gesichtspflege auf den Markt. Neue Produktkategorien wie Dusche, Männer- und Haarpflege runden das Portfolio ab.

       

       

       

    •  

      Beiersdorf beginnt mit der Umsetzung einer strategischen Neuausrichtung. Oberstes Ziel ist die Konzentration auf die Kernkompetenzen Hautpflege, Wundversorgung und Klebetechnologie.

       

       

       

    1990

    •  

      Beiersdorf übernimmt die Marke La Prairie, die auf die gleichnamige renommierte Klinik in Montreux zurückgeht. Die Schweizer Hautspezialisten sind Vorreiter in der zellularen Therapie gegen Hautalterung.

       

       

       

    •  

      Durch die Ausdehnung auf neue Felder der Kosmetik, eine weltweite Vereinheitlichung der Markenpolitik und die Rückgewinnung der noch fehlenden Markenrechte in Ländern wie Großbritannien, Südafrika und Australien, steigt NIVEA zur größten Hautpflegemarke der Welt auf.

       

       

       

    •  

      Der weltweite Rückkauf aller NIVEA Markenrechte ist mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der polnischen Gesellschaft Pollena-Lechia in Poznan – heute NIVEA Polska – abgeschlossen.

       

       

       

  • 2000

    •  

      Die ursprüngliche tesa Sparte des Beiersdorf Konzerns geht den wichtigen Schritt in die Eigenständigkeit und wird zur tesa AG. Die neue Tochtergesellschaft kann so flexibler auf die Bedürfnisse der Verbraucher*innen und der Industrie eingehen.

       

       

       

    •  

      Die Kosmetikfirma Florena aus dem sächsischen Waldheim wird eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG. Bereits vor dem Mauerfall 1989 kooperieren die beiden Unternehmen in Form einer Gestattungsproduktion, die nach der Wiedervereinigung ausgebaut wird.

       

       

       

    •  

      Ein langer Kampf um die Allianz-Beteiligung an der Beiersdorf AG nimmt im Oktober ein glückliches Ende. Die Tchibo Holding AG erhöht ihre Beteiligung von 30,3 Prozent auf zunächst 49,9 Prozent und wird damit größter Beiersdorf Aktionär. Die bisherige Spartenorganisation wird durch eine neue Funktionalorganisation ersetzt.

       

       

       

    •  

      Eröffnung des neuen Hautforschungszentrums in Hamburg – mit über 450 Wissenschaftler*innen eines der größten und modernsten Forschungszentren in Deutschland und eines der bedeutendsten weltweit.

       

       

       

    •  

      Beiersdorf Vorstandsvorsitzender Thomas B. Quaas und Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust bei der Eröffnung des NIVEA Hauses am Jungfernstieg im Herzen der Hansestadt Hamburg.

       

       

       

    •  

      Beiersdorf wird DAX-Unternehmen: Am 22.12.2008 wird die AG als eines der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen in den wichtigsten deutschen Aktienindex aufgenommen.

       

       

       

    2010

    •  

      Beiersdorf bringt Eucerin AQUAporin ACTIVE auf den Markt. Die Feuchtigkeitspflege basiert auf der Entdeckung der Aquaporine, für die zwei Forscher mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Die neue Technologie wird nach und nach auch in NIVEA Produkte integriert.

       

       

       

    •  

      Happy Birthday, NIVEA! Mit Feierlichkeiten auf der ganzen Welt und einer besonderen Jubiläumskampagne feiert die NIVEA Creme ihren 100. Geburtstag. Eine rundum gelungene Aktion, die die NIVEA Fans weltweit begeistert.

       

       

       

       

      Nach intensiver Forschungsarbeit hat die Beiersdorf AG ein Deodorant entwickelt, das Deoflecken in Textilien deutlich reduziert: NIVEA Invisible for Black & White ist die erfolgreichste Markteinführung eines Deos in der Unternehmensgeschichte.

       

       

       

    •  

      NIVEA bekommt weltweit ein neues Design. Die Inspiration stammt vom ebenso minimalistischen wie hochwertigen Design der klassischen Creme Dose. Das neue Logo vereinheitlicht den Look des NIVEA Sortiments.

       

       

       

    •  

      Im Juli eröffnet die Beiersdorf AG ein Produktions- und Innovationscenter im mexikanischen Silao. Es ist nach den höchsten LEED-Umweltstandards (Leadership in Energy and Environmental Design) zertifiziert.

       

       

       

    •  

      Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in Indien (Beiersdorf Manufacturing Gujarat). Neben der Produktion gibt es am Standort auch eine eigene Forschungsabteilung, die neue Produkte speziell für die indische Zielgruppe entwickelt.

       

       

       

    •  

      Die Beiersdorf Tochtergesellschaft tesa eröffnet im Beisein von etwa 1.000 Mitarbeitenden, zahlreichen Ehrengästen sowie Mitgliedern der Presse offiziell die neue Unternehmenszentrale in Norderstedt (Schleswig-Holstein).

       

       

       

    •  

      Beiersdorf gibt bekannt, dass am Heimatstandort Hamburg-Eimsbüttel für 230 Mio. € eine neue Konzernzentrale und ein neues Forschungszentrum gebaut werden. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant.

       

       

       

    •  

      Mit der Anti-Pigment-Serie bringt Eucerin die ersten Produkte mit Thiamidol® auf den Markt. Der von Beiersdorf patentierte Wirkstoff mildert bei regelmäßiger Anwendung Pigmentflecken und beugt deren Neuentstehen vor.

       

       

       

    •  

      Beiersdorf kündigt im Mai die Akquisition der amerikanischen Markenikone Coppertone an.

    2020

    •  

      Das Naturkosmetik-Label STOP THE WATER WHILE USING ME! zählt seit Februar zum globalen Markenportfolio von Beiersdorf. Gemeinsam wollen die in Hamburg ansässigen Unternehmen den Wirkungskreis für nachhaltige Hautpflege erweitern und ihr Engagement zum Klima- und Ressourcenschutz vorantreiben.

       

       

       

       

      Beiersdorf beschließt den Bau einer neuen Produktionsstätte in Leipzig-Seehausen und erweitert dadurch die Produktionskapazitäten in Europa. Das Werk soll im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden.

       

       

       

       

      Zu Beginn der COVID-19-Krise im März, beschließt der Vorstand in den eigenen Werken eine Millionen Liter Desinfektionsmittel zu produzieren und zu spenden. Mitarbeitende in 13 Werken auf fünf Kontinenten sorgen dafür, dass dieses Ziel bereits Anfang Juni erreicht wird.

       

       

       

    •  

      Vincent Warnery übernimmt den Vorstandsvorsitz von Vorgänger Stefan De Loecker, der das Unternehmen seit 2019 als CEO leitete.