Jenny: Wir konnten die Aufmerksamkeit der lokalen Regierung auf die Situation der Kleinbauern lenken. Wir haben eine Brücke
zwischen Behörde und Farmern gebaut – das ist ein großer Erfolg des
Projekts. Generell gibt es relativ viele
Weiterbildungsprogramme für Kleinbauern in Indonesien. Aber die Kommunikation
gestaltet sich oft so schwierig, dass die Kleinbauern nicht wissen, was sie tun
müssen, um Zugang zu den angebotenen Hilfsprogrammen zu erhalten. Zudem ist
Indonesien ein Land mit einer sehr diversen Bevölkerung.
Mitarbeitende der Behörden sind oft nicht aus der Region und damit nicht aus
derselben Volksgruppe – so entstehen häufig Verständigungsprobleme.
Aktuell schaffen wir die rechtlichen Grundvoraussetzungen, damit
die Gemeinschaften und Farmer-Gruppen auch nachdem dieses
Projekt beendet ist, weiterhin Zugang zu den offiziellen Förderprogrammen
erhalten können.
Julia: Ein zweiter großer Erfolg sind die Trainings, die weit über den Anbau
von nachhaltigem Palmöl hinausgehen: Die Verbesserung einer
sauberen und sicheren Trinkwasserversorgung für die Dörfer
sowie der Anbau von Kautschuk als eine weitere Einnahmequelle, die
Professionalisierung des Kunsthandwerks sowie der Anbau von Obst und Gemüse.
Für die Dörfer sind das zusätzliche Faktoren, die die Gemeinschaft stärken und
die Lebensbedingungen verbessern. Diese Teilprojekte haben einen Schub ausgelöst,
sodass die Gemeinde sogar selbst beschlossen hat, weitere
Gelder zur Verfügung zu stellen, um die Trinkwasserversorgung zu erweitern und eine Schule anzuschließen. An dieser sogenannten „Green School“
sollen Themen wie die Bedeutung von sauberem Trinkwasser für die Gesundheit sowie Umweltbildung in der Schule etabliert werden. Dieses
Projekt ist nicht durch uns, sondern durch das alleinige Engagement der Gemeinde entstanden.
Jenny: Ein schöner Nebeneffekt solcher Projekte ist, dass man globale
Lieferbeziehungen aus der Anonymität herausholt.
Dass sowohl die Bauern vor Ort als auch das Management von Beiersdorf sich
sehen, einander die Hände schütteln und sagen: „Ihr seid also die, die am
anderen Ende einer Lieferkette stehen.“ Das ist für die gesamte globalisierte
Welt, in der wir arbeiten, ein nicht unerheblicher Effekt. Die Kleinbauern
sagen sich dann: „Ich baue eine wertvolle Ressource an, die als
weiterverarbeiteter Rohstoff in Kosmetikprodukten, wie denen von
Beiersdorf, verwendet wird.“