Gefällt mir

23.07.2024

Marken-Ikone im neuen GewandWie wir unsere blaue NIVEA Creme-Dose auf 80 % recyceltes Aluminium umgestellt haben.

Beiersdorf arbeitet intensiv daran, den CO2e-Fußabdruck seiner Hautpflegeprodukte zu verringern. So wurde zum Beispiel die beliebte NIVEA Soft im Jahr 2022 auf eine veränderte Formel umgestellt, was den CO2e-Fußabdruck um ~ 40 % reduziert hat. Nun wurde ein weiteres ikonisches Produkt umgestaltet, so dass sie weniger CO2e Emissionen verursacht: Die weltweit bekannte NIVEA Creme-Dose wird nun aus 80 % recyceltem Aluminium hergestellt.

Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen und mit dem Projektteam gesprochen, das diesen Meilenstein gemeinsam erreicht hat.

The project-team: Martin Wehmann, Thomas Kasten, Paula Tiedemann, Isabell Niggemann, Philip Helm, Selma van den Dolder, Holger Dede, Morgane Deleuze

Was genau ist jetzt anders bei der neuen NIVEA Creme-Dose?

Isabell Niggemann, Einkauf: Mit Blick auf die Verpackung haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, da wir die blaue Dose jetzt aus mindestens 80 % recyceltem Aluminium herstellen. Und durch den Einsatz von recyceltem Material reduzieren wir den CO2e-Fußabdruck. Wusstet ihr, dass die Herstellung von recyceltem Aluminium 95 % weniger Energie benötigt als die Herstellung von neuem Aluminium? Wir konnten diese wichtige Veränderung durch die enge Zusammenarbeit mit unserem Lieferanten und langjährigen Partner, Novelis, implementieren. Meine Aufgabe aus dem Einkauf heraus war es, unsere Nachhaltigkeitsverständnis mit dem des Lieferanten abzugleichen und dann – zusammen mit den Kollegen aus der R&D – die neue Verpackung und das Material zu entwickeln.

Warum ist die Dose nur aus 80 % und nicht aus 100 % recyceltem Aluminium?

Philip Helm, Packaging: Sehr gute Frage! Für die NIVEA Creme-Dose mussten wir mehrere Aspekte für die Materialumstellung prüfen und berücksichtigen. Mit den aktuellen Verfügbarkeiten, die es für recyceltes Aluminium auf dem Markt gibt, waren wir dann in der Lage, uns auf einen Anteil von mindestens 80 % recyceltem Aluminium festzulegen. Eine der größten Hürden für die Verwendung von recyceltem Aluminium ist die begrenzte Verfügbarkeit des Materials. Und wir müssen natürlich in der Lage sein, einen kontinuierlichen Prozess beim Lieferanten und in unserem Produktionszentrum hier in Hamburg sicherzustellen. Aber ja, ich denke, wir werden in Zukunft auch 100 % recyceltes Aluminium erreichen können, denn wir arbeiten weiterhin intensiv daran, unsere Verpackungen zu verbessern – auch gemeinsam mit unseren Lieferanten. Aluminium kann, wenn es richtig sortiert und dem Recycling zugeführt wird, quasi unendlich lange im Materialkreislauf verbleiben, ohne dass es zu einer nennenswerten Verschlechterung der Eigenschaften und Qualität kommt. Daher ist Aluminium wirklich ideal zur zirkulären Nutzung. 

Wie wird denn so ein Projekt innerhalb von Beiersdorf umgesetzt?

Frank Roehle, Supply Chain: Also, immer dann, wenn wir eine Verpackung oder eine Formel eines unserer Produkte umfänglich verändern, wie es jetzt bei der NIVEA Creme der Fall war, dann setzen wir das es sogenanntes IIM (Integriertes Innovations-Management) Projekt auf, um es strukturiert zu steuern. Das ist ein Prozess, der genau dafür geschaffen wurde, solche Projekte zu managen. Es sind dann Kolleg*innen aus allen relevanten Funktionen beteiligt. Wir legen die Meilensteine fest und verteilen die Aufgaben an die Projektmitglieder. Wir treffen uns regelmäßig, besprechen die Herausforderungen und finden Lösungen, stellen sicher, dass wir den Zeitplan einhalten oder weisen auf Verzögerungen hin, und halten das Management auf dem Laufenden. Für die Umstellung der NIVEA Creme-Dose auf recyceltes Aluminium haben wir rund zwei Jahre als Team zusammengearbeitet. Das begann mit dem Projekt Kick-off und endete mit der ersten Charge NIVEA Creme-Dosen, die unser Werk in Hamburg dann aus 80 % recyceltem Aluminium verlassen hat.

Welche Herausforderungen gab es und wie habt ihr sie geknackt?

Holger Dede, Beiersdorf Manufacturing Hamburg: Neben dem Problem der Verfügbarkeit von recyceltem Aluminium in den Mengen, die wir für ein weltweit erhältliches Produkt benötigen, war es auch eine Herausforderung, die richtige „Legierung“ zu finden, die zu unseren Maschinen und Prozessen passt. Wir mussten diverse Legierungen ausprobieren bzw. testen, daraus dann unsere Schlüsse ziehen und weiter probieren. Das hat mehrere Monate in Anspruch genommen, bis wir die für unsere Zwecke beste Lösung identifiziert hatten und die Prozesse auf das neue Material eingespielt waren. Neben dieser Herausforderung war es aber z.B. auch knifflig, den grünen „Störer“ in waagerechter Anordnung auf die Dose zu drucken. Zuvor war unsere NIVEA Creme-Dose einfach nur blau eingefärbt. Jetzt wollten wir den Verbraucher*innen mitteilen, dass wir die Verpackung verbessert haben und die Aussage „80 % recyceltes Aluminium” aufdrucken. Wir hätten nicht geahnt, dass das so schwierig werden würde, aber das war es. Da wir im Herstellungsprozess der Dose zuerst die Aluminiumbleche farblich bedrucken, bevor wir dann aus den Blechen die Dosen „ziehen“, waren viele haarkleine Anpassungen nötig, um die Aussage so aufzudrucken, dass sie auf der fertigen Dose waagerecht sitzt. Wenn man sich dann noch die Vielzahl der Länder vor Augen führt, in denen wir die NIVEA Creme verkaufen und die dazugehörigen Sprachen, dann wird die Herausforderung bzw. der Aufwand dahinter sicher deutlich. 

Welche Rolle spielt die neue NIVEA Creme Dose für die CARE BEYOND SKIN Nachhaltigkeitsagenda von Beiersdorf? Hat die Umstellung auf 80 % recyceltes Aluminium Impact?

Isabell Niggemann, Einkauf: Nachhaltigkeit ist uns bei Beiersdorf sehr wichtig und unsere CARE BEYOND SKIN Nachhaltigkeitsagenda stellt sicher, dass wir uns als Unternehmen transformieren. Wir wollen unseren CO2e-Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette massiv reduzieren und verfolgen das langfristige Ziel, bis 2045 Netto-Null zu erreichen. Ende 2023 hatten wir eine absolute Reduktion unserer CO2e-Emissionen um 19 % erreicht (vs. 2018), was schon sehr gut ist. Bis 2025 wollen wir 30 % schaffen, es liegt also noch etwas Arbeit vor uns. Aber genau da setzt die neue NIVEA Creme-Dose an. Durch die Verwendung von 80 % recyceltem Aluminium machen wir einen guten Schritt nach vorne. Wir werden damit voraussichtlich rund 8.0001) Tonnen CO2e-Emissionen bis 2025 einsparen können. 

Und nun die entscheidende Frage: was sagen die Verbraucher*innen zu der neuen NIVEA Creme-Dose?

Morgane Deleuze, Marketing: Wir haben die NIVEA Creme Dose ja weltweit ge-relauncht und ihr Design modernisiert, sowie die Verpackung auf 80 % recyceltes Aluminium umgestellt. Es gibt also mehrere neue Aspekte für unsere Verbraucher*innen. Aber der Nachhaltigkeitsaspekt der Verpackung kommt schon sehr gut an. Wer würde nicht gerne sehen, wie sich sein Lieblings-Hautpflegeprodukt in eine bessere Version seiner selbst verwandelt? Das ist genau unser Ansatz bei Beiersdorf und bei NIVEA: Wir wollen Impact erzielen, also implementieren wir Nachhaltigkeitsaspekte bei unseren globalen Bestsellern. So können Millionen von Verbraucher*innen rund um die Welt ihre bekannte und vertraute Hautpflegeroutine fortsetzen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck verringern.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!


1) Cut-Off-Ansatz nach dem GHG-Protokoll, Cradle to gate.

Bereit für die Herausforderung?

Dann bewirb Dich jetzt! Noch ein Tipp: Sollte keine passende Stelle dabei sein, aktiviere einfach unseren JOB ALERT. So wirst Du sofort informiert, sobald in Deinem Wunschbereich eine neue Ausschreibung veröffentlicht wird.
Finde hier passende Stellen
Katrin Selzer

Über die Autorin: Katrin Selzer

Katrin ist seit 2003 bei Beiersdorf tätig. Nach verschiedenen Positionen in den Bereichen Marketing, Strategie, Digital und PR, verantwortet sie seit September 2018 als Senior Communication Manager den Themenbereich Nachhaltigkeit. Für Katrin hat Nachhaltigkeit eine hohe persönliche Bedeutung, da sich damit die Welt zum Positiven verändert – und den kommunikativen Beitrag dazu leistet sie. Sie kommuniziert mit viel Leidenschaft und versucht auch selbst das Thema voran zu treiben. Auch in ihrem Privatleben ist sie stets auf der Suche nach Mitteln und Wegen einen nachhaltigen Lebensstil zu leben und andere dazu zu inspirieren.