19.07.2022

Die Zukunft der Kunststoffe: Mit den klimafreundlicheren NIVEA Duschgels auf dem Vormarsch

Der Relaunch unserer Bestseller NIVEA Damen- und Universal-Duschgels ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu klimafreundlicheren Produkten bei Beiersdorf. Im Jahr 2022 wird das Sortiment mit einer deutlichen Reduktion der CO2-Emissionen an den Produktionsstandorten und in der gesamten Wertschöpfungskette eingeführt. Die verbleibenden CO2-Emissionen der nachhaltig verbesserten Produkte werden ausbalanciert.

Im Rahmen des Interviews wurden die Mitglieder des Kernprojektteams Sabine Schulz (Formula Development, Body Cleansing), Julia Rainer (Packaging Development, Body Cleansing), Orkun Kaymakci (Packaging Development, Plastics Technology) und Adrian Przybill (Packaging & Formula Science) über die Entwicklung des Sortiments befragt. Außerdem wird berichtet, wie die Produkte zu unseren Nachhaltigkeitszielen beitragen und wie es mit nachhaltigen Verpackungen allgemein weitergeht.

Das neue NIVEA Duschsortiment gilt als einer der Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit bei Beiersdorf. Was macht die Produkte so nachhaltig?

Sabine Schulz (Formula Development, Body Cleansing)

Sabine: Die neue NIVEA-Duschflasche besteht zu mindestens 96 % aus recyceltem Kunststoff und ist 26 % leichter als bisher, wodurch die verpackungsbedingten CO2-Emissionen um 32 % gesenkt werden konnten. Alle Formeln sind frei von Mikroplastik¹ und bis zu 99 % biologisch abbaubar. Zusätzlich enthalten die neuen pH-hautneutralen Formeln die für die Haut wichtigen Vitamine C und E sowie wertvolle Öle. Unsere Duschformeln schützen die Haut vor dem Austrocknen und sorgen für ein sofortiges, geschmeidiges und dauerhaft gesundes Hautgefühl. Nachdem wir bereits Maßnahmen ergriffen haben, um die Emissionen durch die Verbesserung der Rezepturen und Verpackungen so weit wie möglich zu reduzieren, ist das Sortiment nun zu 100 % „klimaneutralisiert“. Das bedeutet, dass wir die verbleibenden Emissionen durch zertifizierte Klimaprojekte ausgleichen. Wir sind stolz darauf, dass der Relaunch der Pflegeserie einen positiven Beitrag zu unserer Mission „Climate Care“ im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN leistet.  

Der Plastic Pledge von Beiersdorf besagt, dass bis 2025 alle Verpackungen wiederbefüllbar, wiederverwendbar oder recycelbar sein werden. Wie hat dieses Sortiment zur Erreichung dieses Ziels beigetragen und wie geht es weiter?

Julia Rainer (Packaging Development, Body Cleansing) und Orkun Kaymakci (Packaging Development, Plastics Technology)

Julia: Die Verpackung für diese Produktreihe wurde im Hinblick auf Kreislauffähigkeit konzipiert und in mehrfacher Hinsicht verbessert. Sowohl bei der Kappe als auch bei der Flasche bestand das Ziel darin, den Materialeinsatz so weit wie möglich zu reduzieren und gleichzeitig das bestehende Design sowie die Haptik möglichst beizubehalten. Durch den neuen Verschluss kann das Produkt auf den Kopf gestellt werden, was eine optimale Restentleerung ermöglicht. Derzeit besteht der Verschluss zu 30 % aus recyceltem PP, aber wir testen bereits 100 %ige PP-Verschlüsse, ein nachhaltigeres Pumpsystem (gewichtsreduziert, Monomaterial, recycelbar) und Nachfüllbeutel für die nahe Zukunft. Diese Produktreihe ist eines der Leuchtturmprojekte, da wir durch die Erprobung einiger der ersten Generationen von Recycling-Materialien viele Erkenntnisse gewinnen konnten.

Orkun: Wir haben definitiv einige spannende Entwicklungen in Arbeit! Zum Beispiel arbeiten wir kontinuierlich daran, die Verwendung von PCR-Material (Post-Consumer Recycled Plastic) in den Verpackungen aller Produktkategorien weltweit einzuführen. Wir erweitern unser Lieferantenportfolio und arbeiten mit verschiedenen externen Partnern zusammen, um unseren Plastic Pledge umzusetzen. Bis 2025 werden wir weltweit mindestens 30 % recyceltes Plastik in unseren Verpackungen verwenden und den Verbrauch von erdölbasiertem Neukunststoff durch recycelten Inhalt und die Reduzierung des Verpackungsgewichts um 50 % senken.

Könnt ihr uns etwas über den Entwicklungsprozess und die Zusammenarbeit im Team erzählen?

Adrian Przybill (Packaging & Formula Science)

Adrian: Das Duschgel in seiner bisherigen Form ist nun seit etwa 2007 auf dem Markt und hat sich im Laufe seines Bestehens zu einer der größten Produktreihen entwickelt (mit vielen Größen, Materialoptionen und Pumpenlösungen). Die bestehende Flasche durch eine völlig neue 3D-Form zu ersetzen, war daher keine leichte Aufgabe. Es mussten viele Größen und Materialoptionen sowie eine neue Option für eine Pumpe in Betracht gezogen werden. Die Konstruktion der 3D-Form war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit mit und zwischen unseren Lieferanten sowie durch die Unterstützung von Jürgen Rechlitz, einem Kollegen aus der Verpackungstechnik bei Beiersdorf.  

Orkun: Die Entwicklung des recycelten PCR-Materials für die Flasche und den Verschluss erforderte eine umfangreiche interne und externe Zusammenarbeit. Die Beschaffung der notwendigen Materialien und Rohstoffe war eine anspruchsvolle Aufgabe, die wir aber im Team erfolgreich bewältigen konnten. Da Qualität für uns von größter Bedeutung und höchster Priorität ist, haben wir bei der Entwicklung der PCR-Materialien viele Testrunden durchlaufen und mit unseren externen Partnern eng zusammengearbeitet. Dies führte zu der Entwicklung eines besonders hohen Qualitätsstandards, auf die wir sehr stolz sind.

Das klingt nach einer großen Teamleistung – Glückwunsch! Wann können die Verbraucher*innen dieses klimafreundlichere Sortiment in den Regalen finden, und glaubt ihr, dass dies ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist, den anderen Unternehmen in der Branche ebenfalls gehen werden?

Orkun Kaymakci & Sabine Schulz

Sabine: Zunächst einmal möchten wir allen, die an diesem spannenden und erfolgreichen Projekt beteiligt waren, von ganzem Herzen danken! Nach harter Arbeit und abteilungsübergreifender Zusammenarbeit freut sich das Projektteam, die Produkte in Deutschland auf den Markt bringen zu können. Die Markteinführung der 250 ml-Flaschen hat bereits im 2. Quartal 2022 zunächst in Deutschland begonnen. Andere Länder und Produktvarianten werden folgen. Wir wissen, dass Nachhaltigkeit für unsere Verbraucher*innen eines der wichtigsten Kriterien bei der Kaufentscheidung darstellt und wir freuen uns umso mehr, dass wir sie bei einem klimafreundlicheren Kauf unterstützen können.

Orkun: Wir haben durch unsere Entwicklungen eine zirkuläre Anwendung von PCR demonstriert, und hoffen, dass auch andere Unternehmen unserem Kreislaufansatz folgen werden. 

1 Gemäß Definition des Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). UNEP beschreibt Mikroplastik-Partikel als feste Kunststoffteilchen mit weniger als 5 mm Durchmesser, die nicht biologisch abbaubar sowie nicht wasserlöslich sind.

Abschließende Worte

Vielen Dank an das Projektteam für dieses interessante und inspirierende Interview!  

 

 

 

Über die Herausgeberin: Hannah Trigg

Hannah ist eine Enthusiastin der Nachhaltigkeit mit einer Leidenschaft für positiven Wandel, internationale Zusammenarbeit und Storytelling. Sie ist bei Beiersdorf für die Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit zuständig.