„Ich mache Azubis fit für alle Herausforderungen“

Aus heutiger Sicht sagt die inzwischen 63-Jährige: „Ich habe in meiner Karriere oft das eher Ungewöhnliche getan. Allen voran die Wechsel zwischen unterschiedlichen Funktionen – vom Controlling über das Marketing bis schließlich hin zu Human Resources in die Personalentwicklung. Solche cross-funktionalen Switches, die heute häufig gefordert sind, galten früher als unüblich. Getrieben hat mich dabei immer die Neugier und der Wunsch mich weiterzuentwickeln. Für meine Generation war ich damals eine „Exotin“ – und es war ja eine ganz andere Zeit, auch gesellschaftlich. So wurde ich zu Beginn meiner Karriere noch gefragt, ob ich mit „Frau“ oder „Fräulein“ Bendix angesprochen werden wollte. Und auch als Frau BWL an einer internationalen Elite-Uni zu studieren und ins Ausland zu gehen, war alles andere als selbstverständlich“, blickt sie auf ihren Werdegang zurück.

Nach einigen Jahren als Leiterin der Personalentwicklung und einer Reorganisation im HR-Bereich folgte schließlich ein nächster Beiersdorf-interner Sidestep für Daniela: „Ich bekam die Chance, Ausbildungsleiterin zu werden und bin dann auf diese Position gewechselt – ein Job, den ich bis heute mit viel Freude ausübe. Es ist eine große Bereicherung für mich, die Entwicklung von Azubis über die drei Jahre ihrer Ausbildungszeit zu sehen, und sie ist bei einigen wirklich enorm – das spornt mich an, und es macht mich glücklich, dazu beizutragen. Menschen auf ihrem Karriereweg zu begleiten, ist für mich einer der tollsten Jobs überhaupt!“

Für Daniela ist es wichtig, sich weiterzuentwickeln und bei anderen die Entwicklung zu fördern. „Ganz nebenbei“ hat sie daher im Laufe der vergangenen Jahre ihre Fähigkeiten hierfür weiter ausgebaut: „Ich habe eine Business-Coaching- und eine Mediatoren-Ausbildung gemacht, an der Abendschule Theologie studiert und mich bei Beiersdorf als Achtsamkeits- und Meditationstrainerin eingebracht.“ Durch persönliche Erfahrungen hat sie sich schon sehr frühzeitig für das Thema Achtsamkeit interessiert. Für sie geht es dabei um die Frage: „Was kann ich tun, um als Mensch mit den vielfältigen Herausforderungen des Lebens zurecht zu kommen? Meditation ist für mich da ein sehr wertvolles Werkzeug.“

Auch an die Azubis, die Jahr für Jahr neu von ihr und ihrem Ausbildungsteam für den Job vorbereitet werden, gibt Daniela ihre Erfahrungen und Tipps weiter. Ob mit Achtsamkeitsübungen oder speziellen Taekwondo-Trainings – Daniela lässt sich immer wieder Neues einfallen. „Die Achtsamkeits-Elemente kommen bei den jungen Leuten sehr gut an. Ich glaube, dass das Thema gerade in der heutigen, immer schnelllebigeren Zeit zunehmend wichtig wird.“ Erklärend fügt sie hinzu: „Unternehmen sind einem ständigen Wandel unterlegen – und unser Job ist es, die Azubis fürs Unternehmen, die Transformation und alle zukünftigen Herausforderungen fit zu machen. Hier kann ich ihnen mit meinen Erfahrungen viel weitergeben.“

„Ich bin davon überzeugt, dass unsere Ausbildung einen wirklich hohen Qualitätsstandard hat. Wir bilden bedarfsorientiert aus, geben gezielt auch Menschen mit anderen Hintergründen oder „unperfekten“ Lebensläufen eine Chance und achten bei unserer Auswahl zusätzlich auf einen guten „Fit“ zu unserer Unternehmenskultur. Dies führt zu sehr guten Prüfungsergebnissen – jährlich dürfen wir uns über Besten-Ehrungen der Handelskammer freuen… und über sehr hohe Übernahmequoten nach der Ausbildung.“ Wichtig ist ihr zudem, dass ihr Team mit der Zeit geht – in Bezug auf die richtigen Ausbildungsberufe für die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Lehrmethoden oder die Ansprache der zukünftigen Azubis: „Beim Ausbildungsmarketing ist heute fast alles digital. Wir sind dort, wo unserer Zielgruppe ist, zum Beispiel auf TikTok, Jodel, Snapchat, Pinterest. Und jedes Jahr gibt es neue Kanäle, auf denen unsere Zielgruppe aktiv ist. Auch wenn ich hier nicht persönlich vertreten bin, so nutze ich diese Kanäle mit meinen Themen und mache „Geschmack“ auf Beiersdorf.“ Und wer denke, dass sich beim Thema Ausbildung nichts änderte und sich Jahr für Jahr der gleiche Prozess wiederholte – das sei mitnichten so, wie Daniela erklärt: „Neue Köpfe bedeuten auch immer neue Herausforderungen. Zudem sind wir mit unseren Angeboten immer am Puls der Zeit. Zum Beispiel haben wir vor einem Jahr das neue Modell „studienintegrierende Ausbildung“ in unser Programm aufgenommen. Hier absolvieren die jungen Leute eine Kombination aus Ausbildung und Bachelor-Studium – ein bisher einmaliger, zeitgemäßer Ansatz, wie ich finde. Und die Resonanz ist wirklich gut!“