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24.05.2022

Niklas Kuhn im Interview: Nachhaltige Verpackungen bei Health Care

Niklas Kuhn, Expert Packaging Development

Mit 100 Jahren Erfahrung in der Wundversorgung bieten unsere Health Care Marken nicht nur erstklassigen Schutz für alltägliche Verletzungen, sondern wissen auch, dass der Schutz der Wunden von Menschen mit dem Schutz aller Aspekte ihres Lebens einhergehen sollte – wie zum Beispiel der Umwelt.

Geleitet vom Marken-Purpose und einer ambitionierten Nachhaltigkeitsagenda hat das Team um Hansaplast, Elastoplast und CURITAS in der jüngsten Vergangenheit einige relevante Meilensteine in Sachen Nachhaltigkeit erreicht. Die Verpackung spielt in diesem Rahmen eine wichtige Rolle.

In diesem Interview erläutert Niklas Kuhn, Expert Packaging Development, was in diesem Bereich erreicht wurde und gibt Einblicke in den Prozess dahinter.

Niklas, du arbeitest seit vier Jahren im Health Care Team. Gibt es eine Entwicklung im Zusammenhang mit nachhaltigeren Verpackungen, auf die du besonders stolz bist?

Niklas: Ich bin auf alle Verpackungsentwicklungen stolz, die wir in den letzten Jahren gemacht haben, um unseren Umwelt- und Klima-Fußabdruck zu minimieren. Das Highlight für mich waren jedoch die Fortschritte, die wir mit dem Markenrelaunch im letzten Jahr sowie mit der Einführung von GREEN & PROTECT in diesem Jahr gemacht haben.

Welche konkreten Fortschritte hat das Health Care Packaging Team mit diesen beiden Projekten erzielt?

Niklas: Für eine bessere Umweltverträglichkeit haben wir im Rahmen unseres Markenrelaunchs leichtere Faltschachteln für unsere Pflaster eingeführt, die auf maximale Recyclingfähigkeit ausgelegt sind. Dadurch sparen wir jährlich 106 Tonnen Papier ein. Darüber hinaus verwenden wir für alle Produkte mit Papier- oder Kartonverpackungen FSC-zertifiziertes Papier. Im Einklang mit den detaillierten Zielen des Beiersdorf Plastic Pledge 2025 wird bei den neuen Verpackungen zudem so viel wie möglich auf Plastik verzichtet. Alleine durch die Umstellung auf Siegelpapier ohne Plastikpart können jährlich 3,2 km2 (83 Tonnen) Kunststoff eingespart werden. Das entspricht einem Pflasterstreifen, der 13,5 Mal um die Erde gewickelt wird. Mit GREEN & PROTECT sind wir sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Das sieht man schon an der braunen Farbe der Verpackung. Das liegt daran, dass das Material ungebleicht ist. Außerdem besteht es zu 93 % aus recyceltem Material. Der Rest ist lediglich Wasser und Stärke.

Beeindruckend! Sind so viele Änderungen in kurzer Zeit nicht sehr zeitaufwändig?

Niklas: Das sind sie – vor allem im Bereich Health Care. Unsere Produkte gelten als Medizinprodukte. Das geht mit langen Stabilitätslagerzeiten und Prüfungen durch externe Behörden einher. Dementsprechend sind alle Anpassungen sehr komplex. Selbst scheinbar kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen, wie die Umstellung unseres Siegelpapiers von PP (Polypropylen) auf eine reine Papierlösung, werden daher bis zur Marktreife intensiven Sicherheitskontrollen und zahlreichen Tests unterzogen. Darüber hinaus erfordert eine Innovation wie GREEN & PROTECT eine Vielzahl von Kolleg*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen – funktionsübergreifende Teamarbeit ist ein absolutes Muss, um erfolgreich zu sein. Das beginnt mit dem nötigen Rückenwind des Managements und schließt natürlich auch Forschung & Entwicklung, Marketing, Corporate Sustainability und das markenübergreifende Packaging Sourcing Team ein.

Und was genau ist deine Rolle in einem solchen interdisziplinären Team?

Niklas: Das kommt darauf an. Im Fall von GREEN & PROTECT war das Ziel ganz klar definiert: Verpackungen und Komponenten müssen so nachhaltig wie möglich sein, um unsere Nachhaltigkeitsagenda weiter voranzutreiben und damit zur übergreifenden Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN von Beiersdorf beizutragen. In diesem Rahmen habe ich auch meine Arbeit im Global Packaging Sourcing Team in dieser Kategorie aufgenommen. Dazu gehört die Bewertung der bisher verwendeten Verpackungsmaterialien sowie die Identifizierung von Alternativen. Wie bereits erwähnt, haben wir uns für recyceltes Material für die Faltschachtel entschieden. Da sich dieses ganz anders verhält als Neumaterial, mussten wir mehrere zusätzliche Aspekte berücksichtigen, um unsere hohen Verpackungsstandards zu erfüllen. Der Validierungs- und Qualifizierungsprozess umfasste zum Beispiel die Effizienz der Produktion sowie die Umsetzung unseres exklusiven Designs in Bezug auf Druck und Prägung. Nachdem wir das richtige Material gefunden hatten, fuhr ich mit der Suche nach geeigneten Lieferanten fort, die alle rechtlichen Auflagen erfüllen.

Das klingt nach einer herausfordernden Reise. Wie hast du dich gefühlt, als das Produkt schließlich auf den Markt gebracht wurde?

Niklas: Ich war sehr stolz auf das Produkt und auf alle, die mit großem Engagement zu diesem Launch beigetragen haben. Ich kann mich sehr gut mit den nachhaltigen Entscheidungen identifizieren, die wir als Team bei Health Care, aber auch bei Beiersdorf im Allgemeinen treffen, und es ist ein tolles Gefühl, ein Teil davon zu sein! Und je herausfordernder die Aufgabe ist, desto mehr Spaß macht es, das Fachwissen unter Kolleg*innen zu teilen und eng zusammenzuarbeiten. Der schönste Moment für mich war jedoch, als ich so viel positives Feedback zu dem Produkt aus meinem persönlichen Umfeld bekommen habe.

Und wie geht es weiter mit der Nachhaltigkeit von Verpackungen bei Health Care?

Niklas: Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren. Daher evaluieren wir in einem fortwährenden Prozess neue Verpackungs-, Komponenten- und Inhaltsstofflösungen für unser Portfolio. Bei der Entwicklung von GREEN & PROTECT haben wir eine Menge gelernt. Jetzt können wir dieses Wissen natürlich langfristig auch auf andere Produkte anwenden. Die Reise ist definitiv noch nicht zu Ende und ich freue mich auf alle zukünftigen Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam als Team stellen werden. So zahlen wir gemeinsam auf unserer Nachhaltigkeitsagenda und unseren Purpose ein: „Wir beschützen dich. Damit dich nichts aufhalten kann.“ Denn das ist es, was unsere Arbeit antreibt – heute und in Zukunft.

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