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05.04.2022

Stärkung von Frauen in der Shea-Lieferkette

Julia und Lisette mit dem lokalen Team beim Besuch des Projekts in Ghana (Dezember 2021)

Seit 2019 haben wir uns mit unserem Shea-Lieferanten AAK und der Global Shea Alliance zusammengetan, um Shea-Sammlerinnen in Ghana und Burkina Faso zu fördern. Das gemeinsame Ziel des Projekts ist es, 10.000 Frauen über einen Zeitraum von fünf Jahren durch langfristige Initiativen zu unterstützen. Zu den drei Initiativen, die für die Zusammenarbeit ausgewählt wurden, gehören die Pflanzung von Sheabäumen, Weiterbildung zu dörflichen Spar- und Darlehensvereinigungen und die Schulung in der Herstellung von sauberen Kochherden. Diese Initiativen sind in Beiersdorfs Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN und AAKs direktem Beschaffungsprogramm „Kolo-Nafaso“ fest verankert.

Wir sprachen mit Julia Beier (Responsible Sourcing Managerin bei Beiersdorf) und Lisette Townsend (Global Marketing Direktorin bei AAK) über die nach 2,5 Jahren erreichten Meilensteine, wie das Projekt Frauen wirklich stärkt, und was sie sich von der Fortsetzung des Projekts und der Zusammenarbeit bis 2024 versprechen.

Gemeindemitglied, das an der Raketenofen-Schulung teilnimmt

Julia, kannst du uns sagen, wie diese Zusammenarbeit und dieses Projekt zu den Nachhaltigkeitszielen von Beiersdorf beitragen?

Julia: Sheabutter ist ein wichtiger und natürlicher Rohstoff für eine Reihe unserer Produkte, z. B. für Körper- und Lippenpflegeprodukte. Das Projekt, das wir in Westafrika in Zusammenarbeit mit AAK und der Global Shea Alliance unterstützen, ist ein wichtiger Teil unseres Responsible Sourcing Programms und trägt zu unserer CARE BEYOND SKIN Nachhaltigkeitsagenda bei: Dieses unterstützt beispielsweise unsere Säule „Für eine klimaschonende Zukunft“, weil mit dem Projekt zu sauberen Kochherden traditionelle Kochherde durch effiziente Öfen ersetzt werden. Damit können Scope-3-Emissionen in unserer Shea-Lieferkette reduziert werden. Außerdem wirkt das Pflanzen von über 10.000 Sheabäumen dem Klimawandel entgegen, da die Bäume CO2 binden und der Ausbreitung der Wüste entgegenwirken können. Das Projekt trägt auch zu unserer sozialen Säule „Für eine integrative Gesellschaft“ bei, da es sich auf die Gesundheit und Stärkung der Frauen, die Optimierung ihrer Produktion sowie geschäftliches Know-how konzentriert – alles Schlüsselfaktoren für eine verbesserte Sheabutter-Produktion. Wir freuen uns über diese langfristige Zusammenarbeit mit AAK, die die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt. Gemeinsam können wir vieles erreichen. 

Gemeindemitglieder, die sich an den dörflichen Spar- und Darlehensvereinigungen (VSLA) beteiligen

Heutzutage werden viele Projekte zur Stärkung der Frauen initiiert. Was ist das Besondere an diesem Projekt? Und wie hat sich die weltweite Pandemie auf die Fortschritte des Projekts ausgewirkt?

Lisette: Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass das Sammeln und der Verkauf von Shea-Nüssen  traditionell Frauenarbeit ist. Sie verwenden das Einkommen aus dieser Tätigkeit, um ihre Familien zu unterstützen, in die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren oder kleine Unternehmen zu gründen. Daher stärken wir die Frauen durch Handel, Wissensaustausch und Schulungen zu bewährten Verfahren. So erhalten die Frauen durch die Ausbildung in dörflichen Spar- und Darlehensvereinigungen (auf Englisch: „Village Savings and Loan Associations“ – kurz „VSLA“) beispielsweise Zugang zu Ersparnissen und Kleinstkrediten, um in andere Handels- und Geschäftsmöglichkeiten zu investieren. Im Rahmen der Initiative für saubere Kochherde lernen die Frauen, wie sie aus lokal verfügbarem Material sicherere und effizientere Alternativen zu den traditionellen Zwei-Steine-Kochern bauen können – und die Akzeptanzrate dieser neuen Öfen ist hoch. Außerdem schulen wir die Frauen in der Bewirtschaftung der Shea-Parks und pflanzen Shea-Setzlinge an, um diese wertvolle Einkommensquelle zu schützen. Wir sind unglaublich stolz darauf, dass das Projekt trotz der Herausforderungen aufgrund der Pandemie auf dem richtigen Weg ist innerhalb von fünf Jahren 10.000 Shea-Sammlerinnen zu erreichen.  

Im Dezember 2021 wart Ihr beide in Ghana, um die das Projekt vor Ort zu sehen. Was hat Euch während des Besuchs am meisten überrascht? Gab es etwas, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat?

Lisette: Ich war überrascht und beeindruckt, so schnell den weitreichenden Einfluss des Projekts zu sehen. Beeindruckt hat mich auch, wie geschäftstüchtig die Frauen in der „VSLA“-Schulung waren. Sie nahmen Kredite auf, um auf einem Markt Getreide zu kaufen, das sie auf einem anderen Markt mit schnellem Gewinn wieder verkauft haben. Vor allem aber hat mich die Würde, der Stolz und die Großzügigkeit der Frauen beeindruckt. Es war mir eine Ehre, Zeit mit ihnen zu verbringen. 

Julia: Es war großartig, unser Projekt vor Ort zu besuchen und einen tiefen Einblick in unsere verschiedenen Aktivitäten und Partnerschaften mit AAK und der Global Shea Alliance zu bekommen. Es hat mich gefreut, die Frauen in den verschiedenen Dörfern, die wir unterstützen, zu treffen und mit ihnen über ihre Hoffnungen für die Zukunft, die tagtäglichen Herausforderungen und die positiven Auswirkungen unserer Zusammenarbeit zu sprechen.

Frisch geerntete Sheanüsse (für Sheabutter)

Worauf freut Ihr Euch mit der Fortsetzung des Projektes bis 2024 am meisten?

Lisette: Je mehr wir von dem Projekt lernen, desto besser kann ich die Umweltauswirkungen des Projekts und die langfristigen Auswirkungen der Initiativen verstehen. Wir können bereits jetzt sehen, wie schnell diese angenommen und verbreitet werden. Vor allem aber freue ich mich darauf, die persönlichen Geschichten der Frauen zu hören, inwiefern das Projekt ihr Leben positiv verändert hat. 

Julia: Wir haben zusammen mit AAK ein Carbon-Insetting-Projekt gestartet, um die Einsparungen von Scope-3-Emissionen in unserer Shea-Lieferkette zu erfassen. Mit „Carbon Insetting“ werden Projekte finanziert, die darauf abzielen, CO2-Emissionen in Wertschöpfungsketten zu reduzieren. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und Erkenntnisse, die wir daraus ziehen werden.

Vielen Dank, Julia und Lisette, für dieses aufschlussreiche Interview. Ich freue mich schon darauf, von den spannenden Fortschritten zu hören, die das Projekt bis 2024 machen wird!

Einen näheren Einblick in das Projekt erhaltet Ihr in dem folgenden Video.

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Über die Herausgeberin: Hannah Trigg

Hannah ist eine Enthusiastin der Nachhaltigkeit mit einer Leidenschaft für positiven Wandel, internationale Zusammenarbeit und Storytelling. Sie ist bei Beiersdorf für die Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit zuständig.