Da wir zunehmend mehr Zeit
vor Bildschirmen von Computer, Tablet oder Smartphone verbringen,
steigen auch die Bedenken über schädliche Auswirkungen des Blaulichts auf die
Haut. Hier muss man ganz sauber abgrenzen: bei diesen Lichtquellen sprechen wir
von künstlichem Blaulicht. Leider ist der öffentliche Diskurs
bei diesem Thema von viel Unwissenheit geprägt und vermeintliche Wundermittel
zum Schutz der Haut vor dem angeblich schädlichen Bildschirmlicht werden
angepriesen.
Wir haben die
Strahlung unterschiedlicher Smartphones und Tablets in verschiedenen
Abständen zur Haut gemessen. Das Ergebnis: die Strahlendosis des Blauen
Lichts bei der herkömmlichen Verwendung elektronischer
Geräte reicht bei weitem nicht aus, um einen schädlichen Effekt
auf die Haut hervorzurufen. Um es noch greifbarer zu machen: Würde
man eine ganze Woche lang ununterbrochen vor einem
Monitor sitzen – mit circa 30 cm Abstand, so entspricht das der
Blaulicht-Intensität von einer einzigen Minute draußen an einem sonnigen Tag in
Hamburg zur Mittagszeit im Mittsommer. Hält man das Smartphone direkt an die
Haut steigt die Intensität zwar an, es bräuchte jedoch immer noch ca. 10
Stunden ununterbrochene Nutzung, um die Auswirkungen auf die
Haut mit nur einer einzigen Minute der beschriebenen Sonnenbestrahlung zu
vergleichen.
Daher klares Fazit: Die Emissionen von
elektronischen Geräten, also das künstliche Blaulicht sind im Vergleich zum
natürlichen Blaulicht aus der Sonnenstrahlung kaum erkennbar und
somit zu vernachlässigen.