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31.05.2021

Blaulicht ist nicht gleich Blaulicht

Der Frühling ist im vollen Gange und damit ist es auch wieder an der Zeit, an ausreichenden Sonnenschutz zu denken. Dass wir unsere Haut vor dem Einfluss der UV-Strahlung schützen müssen, ist hinlänglich bekannt und in vielen Köpfen verankert. Aber auch andere Lichtquellen stehen im Verdacht, Hautschäden zu verursachen. Mit der steigenden Anzahl an Stunden, die wir insbesondere in Corona-Zeiten vor Laptop-, Smartphone-, oder Fernsehbildschirmen verbringen, steigt auch die Anzahl an Mutmaßungen zum Einfluss derartiger Lichtquellen – größtenteils jedoch mit unzureichenden Belegen. Was also ist dran an den Gerüchten?  

Um Licht ins Dunkle zu bringen und die Thematik einmal wissenschaftlich fundiert aufzurollen, haben wir mit einem gesprochen, der es wissen muss: Dr. Ludger Kolbe, Chief Scientist Photobiology. Der Biologe mit den Spezialgebieten Immunologie und Experimentelle Dermatologie forscht bereits seit 25 Jahren bei Beiersdorf. Bis dato hat er weltweit über 400 Patente angemeldet, und gemeinsam mit Kolleg*innen valide Erkenntnisse zu den Auswirkungen von natürlichem Blaulicht der Sonne versus denen des künstlichen Blaulichts geliefert. 

Dr. Ludger Kolbe, Chief Scientist Photobiology

Ludger, welche Expertise hat Beiersdorf im Bereich Sonnenschutz?

Die Haut zuverlässig vor den schädlichen Einflüssen der Sonneneinstrahlung zu schützen, ist für Beiersdorf ein bedeutendes Thema und seit nunmehr fast 90 Jahren eine unserer wesentlichen Stärken. Immerhin haben wir bereits 1936 das erste spezielle Sonnenprodukt in Europa auf den Markt gebracht. Doch wir ruhen uns nicht auf unseren Erkenntnissen aus. Wir erforschen seit Jahrzehnten intensiv den Einfluss der Sonne auf die Haut.  

Wir wollen einerseits im Detail verstehen, wie die Sonnenstrahlung ihre schädlichen Wirkungen entfaltet und, zum anderen, mit diesem Wissen dann innovative Produkte entwickeln, die genau diesen schädlichen Mechanismen entgegenwirken. Und dafür haben wir die besten Voraussetzungen. Denn Beiersdorf zeichnet vor allem das umfangreiche Wissen um die Haut und
unsere hohe Forschungsexpertise aus. 

Welche Aktivitäten unterstreichen unsere Expertise im Bereich Sonnenschutz?

Wir setzen neben interner Expertise auch auf Kooperation mit starken externen Partnern, mit denen wir gemeinsam forschen, wie dem National Institutes of Health (NIH) in den USA. 

Im Rahmen der Cosmetics Europe Sun Protection Task Force hat Beiersdorf zudem maßgeblich dazu beigetragen, dass wir überhaupt messen und beurteilen können, wie gut Sonnenschutz ist. Den meisten ist diese Kategorisierung vermutlich als Lichtschutzfaktor (kurz LSF) bekannt. Hier arbeiten wir zusammen daran, die Bewertungsmethoden kontinuierlich zu verbessern. 

Die UV-Kamera macht die Wirkung des Sonnenschutzes sichtbar.

Woran forscht Beiersdorf konkret im Zusammenhang mit Sonnenschutz?

Unsere Forschung hat in den letzten Jahren wiederholt aufgezeigt, dass Sonnenschäden an der Haut nicht allein durch UV-Strahlen verursacht werden. Diese machen lediglich 5% des Sonnenlichtspektrums aus. Dazu kommen auch 45% Infrarot-Strahlung sowie sogenanntes sichtbares Licht, das rund 50% der Sonnenstrahlung ausmacht. Wiederum ein Drittel des sichtbaren Lichts ist Blaulicht. 

Man kann sich das Lichtspektrum als eine Skala vorstellen: Direkt neben der UV-Strahlung ist der blau-violette Anteil des sichtbaren Lichts angesiedelt und daher noch sehr energiereich, d.h. potenziell schädlich. Es wird als Blaulicht oder HEVIS-Licht (von High Energy Visible) bezeichnet. 

Für den Schutz entsprechender Schäden durch UV-Strahlung haben wir bereits ein breites Portfolio an effektiven Produkten von NIVEA, Eucerin sowie Coppertone. Die Effekte von Blaulicht wurden jedoch erst in letzter Zeit näher beleuchtet. Im Gegensatz zur UVA-Strahlung dringt das Blaulicht deutlich tiefer, bis in die unteren Schichten der Haut ein. Darum ist es sehr wichtig, diese Effekte genau zu verstehen und daran forschen wir intensiv.

Und wie wirkt sich nun das Blaulicht der Sonne auf unsere Haut aus? Wie schädlich ist es und wie kann ich mich davor richtig schützen?

Das hat dann beispielsweise beschleunigte Hautalterung oder Hyperpigmentierung zur Folge. Wirksamen Schutz davor bieten Formeln, die speziell auf Blaulicht und UV-Strahlung abgestimmte pflanzliche Antioxidantien enthalten, wie z.B. Licochalcone A. Dies ist bei all unseren Eucerin Sonnenschutzprodukten - ausgenommen Spezialprodukte, wie ACTINIC CONTROL LSF 100 - sowie bei den Sensitiv- und Gesichtspflege-Produkten von NIVEA SUN der Fall. 

Nun ist Blaues Licht aber nicht nur Teil der Sonnenstrahlung, sondern wird auch von Screens und Monitoren ausgestrahlt. Wie schädlich ist das Blaue Licht von diesen Lichtquellen?

Da wir zunehmend mehr Zeit vor Bildschirmen von Computer, Tablet oder Smartphone verbringen, steigen auch die Bedenken über schädliche Auswirkungen des Blaulichts auf die Haut. Hier muss man ganz sauber abgrenzen: bei diesen Lichtquellen sprechen wir von künstlichem Blaulicht. Leider ist der öffentliche Diskurs bei diesem Thema von viel Unwissenheit geprägt und vermeintliche Wundermittel zum Schutz der Haut vor dem angeblich schädlichen Bildschirmlicht werden angepriesen. 

Wir haben die Strahlung unterschiedlicher Smartphones und Tablets in verschiedenen Abständen zur Haut gemessen. Das Ergebnis: die Strahlendosis des Blauen Lichts bei der herkömmlichen Verwendung elektronischer Geräte reicht bei weitem nicht aus, um einen schädlichen Effekt auf die Haut hervorzurufen. Um es noch greifbarer zu machen: Würde man eine ganze Woche lang ununterbrochen vor einem Monitor sitzen – mit circa 30 cm Abstand, so entspricht das der Blaulicht-Intensität von einer einzigen Minute draußen an einem sonnigen Tag in Hamburg zur Mittagszeit im Mittsommer. Hält man das Smartphone direkt an die Haut steigt die Intensität zwar an, es bräuchte jedoch immer noch ca. 10 Stunden ununterbrochene Nutzung, um die Auswirkungen auf die Haut mit nur einer einzigen Minute der beschriebenen Sonnenbestrahlung zu vergleichen.  

Daher klares Fazit: Die Emissionen von elektronischen Geräten, also das künstliche Blaulicht sind im Vergleich zum natürlichen Blaulicht aus der Sonnenstrahlung kaum erkennbar und somit zu vernachlässigen.  

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Kathrin Erbar

Über die Autorin: Kathrin Erbar

Kathrin nimmt uns mit auf eine Reise in das faszinierende Feld der Forschung und Entwicklung bei Beiersdorf. Bevor sie sich mit der DNA von Beiersdorf beschäftigte, war sie für die Kommunikation zu Themen rund um HR zuständig, darunter Diversity, Führung oder New Work. Davor hatte sie sich ganz den Zahlen verschrieben und war mehrere Jahre lang für die Finanzkommunikation bei Beiersdorf verantwortlich.