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20.05.2020

Matchmakerin für perfekte Job-Tandems

Zurzeit erleben wir durch die Homeoffice-Phase in dieser Corona-Zeit, wie flexibel und effizient sich Arbeit auch jenseits traditioneller Arbeitsmodelle und -weisen gestalten lässt. Jobsharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell über alle Ebenen – inklusive Führungsebene, das von Beiersdorf aktiv gefördert wird.

Christina Braase

Im Porträt: Matchmakerin Christina Braase

Wer für eine Sache brennt, will aus Leidenschaft etwas bewegen. Christina Braase hat ein solches Herzensthema: Jobsharing – zwei Partner, die sich als Tandem eine Rolle teilen. Sie selbst sammelte damit nach ihrer zweiten Elternzeit sehr gute Erfahrungen und gibt ihr Wissen heute als Diversity-Expertin im Beiersdorf Personalbereich weiter. Dabei macht sie Kolleginnen und Kollegen Mut, sich der Tandem-Idee zu öffnen, tradierte Muster abzuschütteln und ihr Arbeitsleben neu zu denken – egal, auf welcher Position, ob Mann oder Frau, am Anfang, irgendwo in der Mitte oder gegen Ende einer beruflichen Laufbahn.

Die Chemie muss stimmen

Zwei Köpfe, doppelte Kreativität, die besten Lösungen – mit dieser Gleichung beschreibt Christina den Hauptvorteil von Jobsharing. Wichtigster Erfolgsfaktor: Die Chemie zwischen den Partnern muss stimmen. „Das Modell lässt sich durchaus mit einer Partnerschaft im Privatleben vergleichen. Grundvoraussetzung ist zunächst, dass man sich mag. Dann verzeiht man sich auch kleine Schwächen und schafft gemeinsam mehr als allein“, weiß die erfahrene Personalmitarbeiterin. 2007 bildete sie mit einer Kollegin für fünf Jahre das erste funktionierende Job-Tandem im HR-Bereich bei Beiersdorf und war Vorreiterin für ein Konzept, das im Unternehmen seit 2010 aktiv gefördert wird. 

Mit Beratung zum Tandem-Erfolg

Wer ein passendes Gegenüber zur Bildung eines Job-Tandems sucht, muss bei Beiersdorf keine Frösche küssen. Für die erfolgreiche Partnersuche wurde das bisherige Vermittlungskonzept two:share kürzlich weiterentwickelt und persönlicher gestaltet. „Digitales Matching über einen Algorithmus kann die menschliche Beratung nicht vollständig ersetzen, das haben wir mit den Jahren gelernt. Wir kennen die Vakanzen, bringen Menschen als vertrauensvolle, unabhängige Vermittler zusammen, bieten Antworten auf wichtige Fragen und unterstützen jetzt auf Wunsch jedes neue Tandem durch ein externes Coaching, um den Jobsharing-Alltag während der ersten 100 Tage optimal zu organisieren“, erklärt Christina. Auch die Flexibilität wurde mit dem neuen Konzept erhöht: „Ob jemand 50, 60 oder mehr Prozent arbeiten möchte – jeder kann und soll seine Vorstellungen zumindest äußern können, damit wir gemeinsam eine Lösung entwickeln.“

Beiersdorf fördert Jobsharing gezielt

22 Tandems zählt Beiersdorf aktuell, davon 13 mit Personalverantwortung. Geht es nach Personalvorstand Zhengrong Liu soll die Zahl noch weiter steigen. Dass zahlreiche Stellenausschreibungen die Option ‚im Jobsharing möglich‘ direkt enthalten, hat auch strategische Gründe: Studien belegen, dass sich immer mehr Menschen eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben wünschen. Dies zu ermöglichen, gewinnt im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte an Bedeutung. Gleichzeitig sind die gut eingespielten Mini-Teams sehr produktiv, weiß Christina: „Teilen sich zwei Menschen die Aufgaben, ist immer mindestens einer da, der die Dinge vorantreibt. Außerdem hat man immer einen Sparringspartner und kann sich bei Herausforderungen gegenseitig unterstützen und coachen.“ Ganz nebenbei fühlt man sich dabei vielleicht nicht mehr so sehr durch den Alltag getrieben. Mehr Zufriedenheit und eine höhere Motivation sind die Folgen: „Das zahlt sich aus – nicht nur für Jobsharing-Partner, sondern auch für das Unternehmen.“

Jobsharing-Tandem: auch Geschlechter-gemischt möglich!

Jobsharing ist ein Menschen-, kein Mütterthema

Christina nutzt den Rückenwind der Konzernleitung und das neue Beratungskonzept, um zusätzliche Angebote zu schaffen und weiteren Tandems auf die Sprünge zu helfen. Gründe, sich dem Modell zu öffnen, sieht sie viele. Mit einem Vorurteil sollte man allerdings aufräumen: „Jobsharing ist ein Menschenthema und gehört raus aus der reinen ‚Frauen-(Mütter-)ecke‘. Auch für Männer ist Zeit für ihr Privatleben ein wichtiger Treiber. Wir freuen uns deshalb sehr über erste gemischte Tandems, die zeigen, dass neue Zeiten angebrochen sind – ohne diese alten Geschlechterrollen und -klischees.“ Mit einer erweiterten Perspektive wird zudem deutlich: Jobsharing kann hervorragend als Instrument für die Personalführung oder auch -entwicklung genutzt werden – etwa, um Talente zu fördern. Neben dem Modell „Senior meets Junior“ kann Jobsharing beispielsweise auch Freiraum für ein weiterführendes Studium schaffen. Auch die Mitarbeit an einem Projekt, z.B. außerhalb der eigenen Fachfunktion, kann Tandem-Partner auf einen möglichen nächsten Karriereschritt vorbereiten.

Die Kombination aus erfahrener und zu entwickelnder Arbeitskraft ist auch noch anders denkbar: Wer in Altersteilzeit gehen möchte, kann Wissen und ‚Best-Practice‘ gezielt an Nachwuchskräfte weitergeben, um nachfolgende Kolleginnen und Kollegen sanft in den Job hinein zu entwickeln und so einen Wissenstransfer zwischen den Generationen zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es vielfältige Motive, wie Weiterbildung, eine persönliche Leidenschaft, die gelebt werden will, oder gesellschaftliches Engagement – Dinge, für die man bei einem normalen Arbeitspensum keine Zeit findet, die Jobsharing wirklich zu einem spannenden Arbeitsmodell machen.

Offen sein und einfach machen

Trotz zahlreicher Möglichkeiten, Ideen und positiver Argumente weiß die Diversity-Expertin, dass es Mut und Aufklärung braucht, sich auf flexible Arbeitszeitmodelle wie das Jobsharing einzulassen – das gilt für Tandem-Partner ebenso wie für Vorgesetzte: „Ich freue mich jetzt schon auf spannende Gespräche und erste Erfolge unseres neuen Konzeptes. Noch immer gibt es in Teilen der Organisation viele Bedenken und Skepsis. Dazu gehören unter anderem Budgetfragen und Vorurteile, auf Jobsharing folge ein Karriereknick oder das Modell sei nur etwas für Frauen. Das lässt sich zum Glück meist schnell entkräften.“ Nicht zuletzt deshalb lädt Christina mit ihrer weit geöffneten Tür im vertraulichen Gespräch zu einem Blick über den Tellerrand ein. Ihr Motto: „Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht.“ [Anmerkung der Redaktion: Zitat nach Goran Kikic, Autor und Mentalcoach]

Beiersdorf job sharing logo

Jobsharing bei Beiersdorf

Seit 2010 treibt die Beiersdorf AG Jobsharing aktiv voran – zum Beispiel bei der Besetzung offener Stellen, die mit dieser Möglichkeit ausgeschrieben werden. Jobsharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich Arbeitnehmer*innen bei individueller Aufteilung von Arbeitszeiten und Aufgaben eine Rolle als Tandem teilen. Selbst komplexe Jobs, anspruchsvolle Positionen und Führungsaufgaben, die in Teilzeit kaum denkbar wären, lassen sich im Jobsharing bewerkstelligen – einer Karriere sollte also nichts im Wege stehen. Wichtig ist, dass sich die Tandempartner*innen der Entwicklungsmöglichkeiten ihrer gemeinsamen Position bewusst sind und Einigkeit über den inhaltlich eingeschlagenen Weg herrscht. Dabei bietet Beiersdorf gezielt Unterstützung.

Jobinteressenten von außen, die noch ein passendes Gegenüber suchen, können sich an externe Börsen wie Tandemploy wenden, ein langjähriger Beiersdorf Partner auf diesem Gebiet. Nähere Informationen über Jobsharing bei Beiersdorf gibt es hier.

 

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Diana Lühmann

Über die Autorin: Diana Lühmann

Diana ist bei uns seit Herbst 2019 für die Kommunikation rund um HR und inspirierende Menschen bei Beiersdorf verantwortlich. Dazu gehören unter anderem die Themenfelder Diversity, Learning & Development, Karriere, Führung und Gesundheit. Zuvor verantwortete sie fünf Jahre lang die R&D Communications und erkundete die spannende Welt unserer Forschung und Entwicklung.