Lebendig wird das in einer 6-monatigen Entwicklungsphase animierte Hautmodell durch eine HTC Vive VR-Brille und zwei Controller, die innerhalb einer Green-Box als Schnittstelle zwischen den Welten dienen. Während der Bewegung durch den dreidimensionalen Raum kann der Nutzer Details berühren, spielerisch interagieren oder hinterlegte Informationen abrufen. So wird auf Knopfdruck unter anderem die Funktion der Schweißdrüsen erklärt, während sich der auf einen zehntel Millimeter geschrumpfte Entdecker mitten im Geschehen befindet, den Betrachtungswinkel frei wählen oder in den verschiedenen Hautschichten umhergehen kann. Körperfunktionen nachahmende Geräusche – wie zum Beispiel ein leiser Herzschlag – verstärken zusätzlich den Eindruck, vollkommen in die neue Umgebung eingetaucht zu sein.
Die Hautdetails wurden mit dermatologischem Fakten versehen, die bei Berührung mit dem Controller von einem Erzähler vorgetragen werden. Das komplexe Hautmodel auf allen Ebenen zu erkunden – mit der Oberfläche, Epidermis und Dermis zu interagieren eröffnet jeweils neue fluide Räume und stehen miteinander durch Haare, Drüsen und Blutgefäße in Verbindung – nimmt erfahrungsgemäß mehrere Minuten in Anspruch und macht vor allem eines: jede Menge Spaß! Das Hinabgleiten in die Dermis fühlt sich für den Träger der VR Brille täuschend echt an – ganz so, als würde er sich tatsächlich in einem Fahrstuhl abwärts bewegen. „Wir beobachten, dass Menschen aller Altersgruppen und unabhängig von Vorwissen begeistert sind und die Welt der Haut mit viel Freude und Neugier erkunden. Wer einmal eingetaucht ist, möchte am liebsten lange bleiben und staunen“, erklärt Sven Clemann. Die gesammelten Erkenntnisse können dabei überdurchschnittlich gut erinnert werden. Neben der Neuartigkeit der emotionalen Erfahrung, sorgt die intuitive Erfassung der komplexen Zusammenhänge durch die Gleichzeitigkeit von Hören, Sehen und Interaktion für einen prägenden Eindruck: „Erfahrung ist die reichhaltigste Art der Information, die wir uns vorstellen können, denn Gefühl und Erinnerung sind authentisch“, sagt Clemann.